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Nobelpreis für Medizin

Česko

Der Deutsche Harald zur Hausen entdeckte die Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen

Harald zur Hausen forschte über die zweithäufigste Krebsart bei Frauen und machte seine bahnbechenden Entdeckungen bereits Mitte der 80er-Jahre. Er teilte sich den Preis mit Francoise Barre-Sinoussi und Luc Montagnier, die den Aidsvirus entdeckten.

Den Humanen Papillomaviren (HPV) als Krebserreger kam der deutsche Virologe bereits vor 25 Jahren auf die Spur. Mehr als zwei Drittel aller sexuell aktiven Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine (unbemerkte) Infektion durchgemacht. Normalerweise eliminiert das Immunsystem das Virus. Gelingt es ihm, in der Zelle verborgen zu überleben, kann ein Gebärmutterhalskrebs entstehen.

Zur Hausen wurde von der Verleihung des Medizinnobelpreises völlig überrascht. „Ich bin nicht darauf vorbereitet. Wir trinken gerade ein Gläschen Sekt“, sagte der 72-Jährige.

Führendes Institut Zur Hausen studierte in Bonn, Hamburg und Düsseldorf Medizin und arbeitete nach seiner Habilitation 1960 am Institut für Mikrobiologie der Düsseldorfer Universität, am virologischen Institut der Kinderklinik in Philadelphia (USStaat Pennsylvania) und am virologischen Institut der Universität Würzburg.

Von 1977 bis 1983 hatte er in Freiburg den Lehrstuhl für Virologie und Hygiene inne. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung im März 2003 war er Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstands des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg – und hatte in diesen 20 Jahren erheblichen Anteil daran, dass das DKFZ mittlerweile zu den führenden Instituten der Krebsforschung weltweit zählt.

Der Medizin-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie. Die Ehrung für die medizinische Forschung ist eine von fünf, mit denen der 1896 gestorbene Preisstifter Alfred Nobel Einsätze zugunsten der Menschheit über seinen Tod hinaus fördern wollte. Am Dienstag und Mittwoch gibt die schwedische Wissenschaftsakademie die Träger des Physikund des Chemie-Nobelpreises bekannt. Bis Freitag folgen der Literaturund der Friedenspreis. Die Preisverleihung erfolgt alljährlich am 10. Dezember, Nobels Todestag. Jeder der renommierten Preise ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (1,42 Millionen Euro) dotiert.

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